Seit Oktober 2015 gibt es in Görlitz Schutzräume für Menschen mit Demenz. Der Begriff Schutzraum steht für eine zeitweise Unterbringung mit professioneller altenpflegerischer Betreuung. Zugute kommt dies Menschen, die verwirrt und orientierungslos in Görlitz umherirren. Passanten rufen meist die Polizei zu Hilfe, die die dementen Personen mit zur Polizeiwache nimmt. Dort werden Identität und Wohnort ermittelt. Diese Recherche ist oft aufwändig und dauert Zeit. Währenddessen müssen die Menschen bislang auf der Wache bleiben. Demenzerkrankte bedürfen jedoch einer speziellen Versorgung, die durch die Polizei nicht gewährleistet werden kann.
Acht Pflegeeinrichtungen in Görlitz haben sich nun bereit erklärt, als Schutzräume zur Verfügung zu stehen. Sie nehmen die dementen Personen vorübergehend auf. Sobald Näheres ermittelt ist, werden sie von den Polizeibeamten an Angehörige oder ihre Betreuer übergeben. Die acht Einrichtungen sind allesamt Kooperationspartner des Geriatrie-Netzwerkes Ostsachsen am Klinikum Görlitz.